Migräne und SCAD

Migräne tritt bei SCAD-Patienten mit erhöhter Häufigkeit auf. Dies könnte zum einen daran liegen, dass SCAD vorwiegend bei Frauen auftritt, die generell ein größeres Risiko für Migräne haben als Männer. Studien zeigen, dass Migräne bei SCAD-Patienten häufiger vorkommt als in vergleichbaren Altersgruppen, was auf einen möglichen Zusammenhang hindeutet.

Genetische Zusammenhänge

Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass das PHACTR1-Gen mit einem höheren Risiko für SCAD und Migräne verbunden ist. Dieses Gen spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung und Stabilität der Blutgefäße, was die Anfälligkeit für beide Erkrankungen beeinflussen kann. Weitere Forschung ist erforderlich, um die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen besser zu verstehen.

Migränebehandlung: Risiken und Alternativen

Triptane: Risiken bei SCAD

Starke Migräneanfälle werden häufig mit Triptanen behandelt. Vermutlich aufgrund ihrer gefäßverengenden Wirkung, können sie jedoch als mögliche Auslöser einer SCAD wirken. Es wird daher angeraten, in Absprache mit dem behandelnden Arzt auf alternative Behandlungsmethoden auszuweichen und die Verwendung von Triptanen zu vermeiden.

Ditane: Eine mögliche Alternative

Diese Medikamente haben eine gefäßverengende Wirkung, die weitgehend auf das Gehirn beschränkt ist und werden von einigen Experten für SCAD-Patienten bei heftigen Migräneattacken empfohlen. Es ist wichtig zu beachten, dass es jedoch keine spezifischen Studien zu deren Anwendung bei SCAD gibt.

Alternative Behandlungsmethoden

Weitere Ansätze zur Reduzierung von Migräneanfällen bei SCAD:

  • Betablocker, die oft zur Rezidivprophylaxe von SCAD eingenommen werden und auch der Vorbeugung von Migräneattacken dienen
  • CGRP-Antagonisten (Einfluss auf Koronararterien scheint gering, spezifische Studien bei SCAD-Patienten gibt es nicht)
  • Nicht-medikamentöse Ansätze wie Biofeedback oder Akupunktur

Es ist wichtig, mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen zu sprechen, bevor Sie ein Medikament einnehmen, absetzen oder die Dosis ändern.

Lifestyle-Faktoren

SCAD-Patienten sollten auf Lifestyle-Faktoren achten, die Migräne auslösen können, wie Rauchen, Stress, Schlafmangel und bestimmte Nahrungsmittel. Strategien zur Stressbewältigung und zur Verbesserung des Schlafs können helfen, sowohl Migräne als auch SCAD-Symptome zu minimieren. Eine gesunde Lebensweise ist entscheidend für das Wohlbefinden.

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